Die Vorlage für dieses Instrument und insbesondere für die Konstruktion seines Schallstücks stammt von einem Waldhorn aus der Privatsammlung (Gravur Franz Weckert – Prag). Konstruktionstechnisch gehen wir bei diesem Instrument vom identischen Bau wie bei Modell 510 aus, jedoch mit Originalmensur von 11,2 mm. Bei der Herstellung des Instruments werden historische Fertigungstechniken angewandt: die Einzelteile werden im Blei gebogen und manuell so gehämmert, dass sie den heutigen Ansprüchen an Ton und Intonation genügen.
Das Instrument ist für Spiel in der modernen 440 Hz-Grundstimmung erhältlich, mit Einsatz eines Trigger-Sets ist jedoch auch eine authentische Interpretation von alter Musik mit einer Stimmtonhöhe von 430 und 415 Hz möglich. Das Schallstück stellen wir mit einem Durchmesser von 280 mm (11,024“), mit oder ohne Kranz, her. Die Stimmung: C-alto, Bb, A, G, F, E, Eb, D, C-basso, Bb Adapter, Aufsteckbogen für C-basso. Derzeit bereiten wir weitere separate Bögen für die Stimmung mit 430 Hz Es, D vor.
Dank des Einsatzes eines französischen Schallstücks ermöglicht dieses Horn im Vergleich zum Modell 110 ein einfacheres und präziseres Spiel mit Stopftechnik. Das Instrument wird seiner Klangqualität wegen von den Spielern als hervorragend bewertet, in Ensembles mit historischen Instrumenten klingt es vollkommen authentisch. Es gehört zur absoluten Spitzenklasse von Instrumenten mit historischem Klang.
Das Instrument eignet sich insbesondere für Spezialisten für historische Instrumente. Beliebt ist es jedoch auch bei klassischen Orchestermusikern, die Mundstücke mit einer größeren Bohrung (nicht deutsche) verwenden. Dank der einfachen Tonbildung bevorzugen diese häufig das Üben am Naturhorn vor dem Üben am modernen Doppelhorn. Das Proben am Naturhorn bringt ihnen neue Anregungen, es ermöglicht, das Spiel aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen, erweitert den Spielumfang und verbessert qualitativ auch das Spiel am modernen Instrument.
